Und wir sehen nun das Behandlungsprinzip einer solchen Operation bzw. bei einer koronaren
Herzerkrankung aus.
Es handelt sich primär also um eine Gefäßverengung der Koronagefäße, der Herzkranzgefäße, wie
wir es hier sehen, schematisch durch einen Plak, sogenannte Stenose, arteriosklerotische
Veränderung.
Somit wird hier der Blutstrom in diese Äste behindert, eingengt, also eingedämmt bzw.
überhaupt kann es hier zu einem Verschluss kommen.
Wir haben nun zwei Therapieoptionen.
Auf der anderen Seite die sogenannte Dilatation, die der invasive Kardiologe durchführt über
den sogenannten Herzkatheter, per Kutan über das Leistengefäß, über eine Armarterie.
Und er kann hier mit einem Ballon diese Verengung dilatieren, auseinander drängen.
Heutzutage wird diese Dilatation noch komplettiert durch eine sogenannte Stenimplantation, das
ist so ein Drahtgitterröhrchen, das wieder dazu beiträgt, diese Eröffnung zu erhalten,
d.h. die Langzeitergebnisse zu verbessern.
Und die zweite Therapieoption ist so genannt der Chirurg.
Das sind also dann diese Bypass-Anlagen, die Überbrückung durch die Bypass-Chirurgie,
z.B. durch eine Vene von der Hauptschlagader zu dem Erfolgssegment der Arterie nach dieser
Stenose oder nach diesem Gefäßverschluss, sodass dann wieder blut- bzw. sauerstoffreiches
Blut, also Sauerstoff, zu dem Myokatbezirk, zu dem Herzmuskelbezirk gelangen kann.
Wie sieht das aus, wenn man sich nun heute Dilatation, PTCA und Bypass-Chirurgie ansieht?
Wir sehen, dass seit dem späten 80er Jahren die Dilatationen deutlich zugenommen haben
und immer noch zunehmen im Vergleich zu den herzkirurgischen Eingriffen.
Es ist aber nicht gesagt, dass diese Patienten nach Dilatation nicht doch auch zum Chirurgen
kommen.
Es ist heutzutage so, dass primär die Patienten, die eine coronare Herzerkrankung haben, primär
dilatiert werden, ein-, zwei-, dreimal und dann doch irgendwann, wenn sie es überleben,
zum Herzchirurgen kommen, damit sie eben dort mit einem Bypass versorgt werden.
Wichtig wieder auch nach einem herzkirurgischen Eingriff, nach der Bypass-Chirurgie, ist wiederum
die Prävention.
Es ist nicht gesagt, dass ein Patient, der einen Bypass bekommt, dann sein Leben lang
eine Ruhe hat sozusagen von seiner coronaren Herzerkrankung.
Es ist eine chronische Erkrankung und Patienten vor allem mit Fettstoffwechselstörungen leiden
natürlich weiterhin an dieser Erkrankung.
Es kann wieder zu Verengungen kommen, auch zu Verengungen, wie man hier sieht, von solchen
Venen-Bypass.
Man sieht hier eine vollkommene Verkalkung oder man sieht hier, dass dieser Venen-Bypass
sogar schon einmal gestentet worden ist vom invasiven Kardiologen.
Auch trotzdem musste sich dieser Patient damals einer sogenannten Rezitivoperation, einen
Zweiteingriff unterziehen.
Diese Eingriffe sind heutzutage auch, was die Anzahl anbelangt, immer häufiger geworden.
Nun, die Indikation zur coronaren Bypass-Operation liegt vor allem jetzt beim Patienten primär
in der Symptomatik.
Wir wissen, wir kennen alle die sogenannten Angina-Symptomatik, der Herzschmerz, Retrostenal
hinter dem Brustbein, ausstrahlend oft in den linken Arm oder in den Hals.
Wichtig auch noch das Belastungs-EKG, also Veränderungen im EKG unter Belastung, wie
sie durchgeführt wird zum Beispiel bei der Fahrradergometrie.
Da sieht man dann Veränderungen im EKG.
Dann die sogenannte Stressechokardiografie, man schaut also in der Echokardiografie, wie
die Pumpfunktion der verschiedenen Herzabschnitte aussieht unter Belastung.
Dann die Synthographie, die radiografische Darstellung der ischemischen Areale des Herzmuskels.
Presenters
Prof. Dr. Theodor Fischlein
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:26:58 Min
Aufnahmedatum
2001-06-07
Hochgeladen am
2018-05-02 15:32:06
Sprache
de-DE